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Bass
engl.: tuba, ital.: tuba, fran.: tuba
Two F tubas.jpg
Historische (um 1900) und moderne (2004) F-Tuba
Klassifikation Aerophon
Blechblasinstrument
Tonumfang Tuba range.svg
Verwandte Instrumente Ophikleide, Baritonhorn, Tenorhorn, Euphonium
Musiker
 

Die Tuba (lat. als Rohr – Röhre übersetzt), Mehrzahl Tuben, ist das tiefste aller gängigen Blechblasinstrumente. Sie besitzt drei bis sechs Ventile und zählt infolge ihrer weiten Mensur und der entsprechend stark konisch verlaufenden Bohrung zur Familie der Bügelhörner.

Geschichte
Tuba war im Römischen Reich die Bezeichnung für ein Blasinstrument aus Messing oder Bronze. Es besaß die Form einer geraden, langgestreckten Röhre mit schmalem Schallbecher, ähnlich einer Fanfare, und entsprach wahrscheinlich der griechischen Salpinx.

Moritz-Wieprecht-Basstuba in F

Heute versteht man unter einer Tuba das Bassinstrument der Familie der Bügelhörner. Die ersten Tuben wurden in Berlin um 1835 kurz nach der Erfindung der Ventiltechnik entwickelt. Wilhelm Wieprecht und Carl Wilhelm Moritz erhielten in diesem Jahr ein Patent auf eine Basstuba in F mit fünf Ventilen.

Dank ihres vorteilhafteren Klangs und der präziseren Intonation ersetzte dieses Instrument in Orchestern schon bald ihre Vorläufer, den Serpent beziehungsweise das Basshorn und die Ophikleide.

Im Orchester werden Basstuba und Kontrabasstuba gleichermaßen verwendet. Die Tuba ist im Orchester meistens einfach, seltener auch zweifach besetzt. Ob eine Partie mit der Bass- oder Kontrabasstuba gespielt wird, entscheidet meist der Tubist selbst anhand einiger Gesichtspunkte wie etwa der geforderten Tonlage, Lautstärke oder Klangfarbe, dem Wunsch des Dirigenten, der Raumakustik und ähnlichem. Einige Komponisten wie etwa Richard Wagner schreiben die Bauform jedoch vor. Ein Orchestertubist muss im deutschsprachigen Raum beide Bauformen virtuos beherrschen. In den skandinavischen Ländern, in England und Teilen Amerikas sowie in Australien wird hauptsächlich die Kontrabasstuba in C verwendet. Die Alternative zur Basstuba in F bildet in diesen Ländern eine Es-Tuba.

Im Jazz nahm die Tuba bis ca. 1925 die Bassrolle wahr, bevor sie vom Kontrabass abgelöst wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg feierte sie im Amateur-Dixieland ein Comeback.[1]

Technik

Kontrabasstuba in B

Das Hauptmerkmal der Tuba ist die starke Erweiterung der Bohrung (weite Mensur) in einem Verhältnis von bis zu 1:20 vom Mundstück bis zum Schallstück des Instrumentes.

Die Kontrabasstuba in B besitzt mit 580 Zentimetern die größte Grundrohrlänge aller Blechblasinstrumente. Einschließlich aller Ventilschleifen kommt dieses Instrument sogar auf 966 Zentimeter Länge.

Im Sitzen ruht die Tuba auf den Oberschenkeln des Bläsers, bei kleineren Tubisten mit besonders großen Instrumenten auch auf dem Stuhl selbst. Zum Spiel im Stand ist ein spezieller Ständer, ein Schultergurt oder ein Tubagürtel (Tubabelt) erforderlich. Der Trichter weist in der Regel nach oben und meist leicht nach links bei Ausführung mit Drehventilen, bzw. nach rechts bei Ausführung mit Périnet-Ventilen (vom Spieler aus gesehen).

Die Finger der rechten Hand liegen auf den ersten drei bis fünf Ventilen. Mit der linken Hand wird das Instrument gestützt und je nach Konstruktion werden bis zu drei weitere Ventile, die der besseren Intonation dienen, gedrückt.

Die Tuba wird mit einem Kesselmundstück gespielt.

Die Naturtöne der B-Tuba sind:

B2 – B1 – F – B – d – f – (as) – b – c1 – d1 – (e1) – f1 usw.

Es-Tuba

Es1 – Es – B – es – g – b – (des1) – es1 – f1 – g1 – (a1) – b1 usw.

F-Tuba:

F1 – F – c – f – a – c1 – (es1) – f1 – g1 – a1 – (h1) – c2 usw.

Die in Klammern genannten Töne sind nur bedingt verwendbar, da sie deutlich von den entsprechenden gleichstufig gestimmten Tönen abweichen.

Die Tuba besitzt einen nutzbaren Tonumfang von mehr als vier Oktaven.

Bauformen

Kaiserbass
Tuba in gestreckter Form
  • Basstuba:in Es oder F, gebräuchlichste Bauweise, hat etwa die gleiche Lage wie der Kontrabass und das Fagott
  • Kontrabasstuba:in B oder C, größte und tiefste der gebräuchlichen Tuben. Eine sehr weit mensurierte Form der Kontrabasstuba in B ist der „Kaiserbass“.
  • Doppeltuba:in B/F oder C/F, Kombination aus Kontrabass- und Basstuba (mit Stimmventil).
  • Helikon:um den Oberkörper liegend gespielte Bass- oder Kontrabasstuba in kreisrunder Form (in Blaskapellen und früher in kirchlichen Posaunenchören verwendet; vermutlich zuerst im Jahr 1845 in Russland gebaut; meistens in Es gestimmt) „Reiterinstrument“ des Militärs, großer sonorer Klang.
  • Sousaphon:Abwandlung eines Helikons mit etwas größerem und nach vorn gebogenem Trichter (meist als zweiteiliges Instrument verwendet (Maschine + Korpus/Trichter)) Das Sousaphon wurde durch John Philip Sousa für die Brass- und Bigbands des amerikanischen Militärs als Show-Instrument entwickelt und wird in der Regel in der Marschmusik eingesetzt.
  • Bombardonbezeichnet heute verallgemeinernd eine tiefe, kräftige Basstuba. Der Instrumentenbauer Joh. Riedl/Wien benannte 1820 so seine 12-klappige Ophikleide. Durch Einbau von Ventilen umging er später das Patent von Carl Wilhelm Moritz und kreierte damit ein engmensuriertes durchgehend konisches Bassinstrument. Vor allem im volkstümlichen und literarischen Bereich verfestigte sich bis heute diese Benennung.
  • Als Tornistertuba wird eine um 1915 verwendete Tuba genannt, deren enge Wicklung ein kleines Instrument ergab, das wegen seiner kompakten Bauweise wahrscheinlich vor allem von Militärmusikern geblasen wurde.
  • Subkontrabasstuba in B, dieses Instrument klingt nochmals eine Oktave tiefer als die B-Kontrabasstuba. Der tiefste Naturton ist das B3. Damit reichen die tiefsten Töne des Instruments bereits in die unterhalb der Hörgrenze liegende Subsubkontraoktave. Subkontrabasstuben werden nur sehr selten als Einzelaufträge gebaut.

Kurioses:

  • Eine Tuba in gestreckter Form ohne Ventile befindet sich im Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen. Das überdimensionale Schallstück wurde 1913 von einem Markneukirchner Meister als Meisterstück gefertigt. Als Schaustück gedacht, wurde das spielbare Instrument auf Festumzügen mitgeführt.

Besetzung in Orchesterformationen

  • Im romantischen Sinfonieorchester sind vielfach ein bis zwei Tuben besetzt.
  • Am 8. Juli 2007 musizierten 286 Tuba-Spieler gemeinsam in Winterstettenstadt. Sie stellten damit einen neuen „Guinness-Weltrekord“ auf.

Kompositionen für Tuba

 
  • Kalevi Aho: Konzert für Tuba und Orchester (2000/01)
  • Malcolm Arnold: Fantasy for Tuba solo
  • Leonard Bernstein: Waltz for Mippy III
  • Eugène Bozza: Concertino pour Tuba en Ut et orchester ou piano
  • Crister Danielsson: Capriccio da Camera; Concertante Suite
  • Morton Feldman: Durations 3 für Tuba, Violine und Klavier (1961)
  • Kurt Gäble: Tuba Concerto Español
  • John Golland: Tuba Concerto Op.46 (1980)
  • Edward Gregson: Concerto for Tuba and Brass Band; Alarum for Solo Tuba
  • Paul Hindemith: Sonate für Basstuba und Klavier (1955)
  • Joseph Horovitz: Concerto for Tuba and Brass Band
  • Bertold Hummel: Sonatine für Basstuba und Klavier op 81a (1983)
  • Bertold Hummel: 3 Bagatellen für Tuba und Klavier op 95h (1993)
  • Julius Jacobsen: Tuba buffo, concerto for Tuba; Tuba Ballet
  • Erland von Koch: Monolog No. 9
  • Helmut Lachenmann: Harmonica. Musik für Orchester mit Solo-Tuba (1981/83)
  • Alexei Konstantinowitsch Lebedew: Konzert a-moll
  • Wilfried Lingenberg: Intermezzo für Tuba und Orgel (2002)
  • Jean François Michel: Spielstück für Tuba
  • Rodney Newton: Capriccio
  • Bo Nilsson: Bass for solo Tuba and Percussion
  • Krzysztof Penderecki: Capriccio
  • Roger Steptoe: Tuba Concerto (1983)
  • Alexander Tcherepnin: Andante for Tuba or Trombone and Piano, Opus 64 (1950, Frankfurt: M. P. Belaieff)
  • Ralph Vaughan Williams: Concerto for Tuba and Orchestra f-moll
  • Alec Wilder: Suite No. 1 for Tuba und Piano (Effie Suite)
  • John Williams: Tuba Concerto (1985)
  • Franz Watz: Concerto für Tuba und Blasorchester
  • Walter Sears: Sonatine für Tuba und Piano
  • Hartmut Schmidt: Konzert für Tuba und Orchester

Welt-Tuba-Tag

1979 rief der amerikanische Musiker Joel Day den International Tuba Day aus, der seit dem Jahr 1982 jährlich am ersten Freitag im Mai stattfindet. Laut Joel Day findet der Tubist nicht das Maß an Respekt und Anerkennung, das ihm zustehen würde. Die Tuba würde oftmals als unwichtig abgetan und als „imposantes“ Anhängsel angesehen.


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